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KI-Tour 2022 – auf den Spuren Künstlicher Intelligenz in Hamburg

Künstliche Intelligenz – da denken die meisten wohl zuallererst an selbstfahrende Autos oder Robotik in der Produktionskette. Doch KI hat auch in zahlreichen anderen Branche enormes Potenzial und wird in nicht allzu ferner Zukunft aus vielen Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken sein. Um hier mehr zu erfahren, habe ich mich Anfang November aufgemacht um verschiedene Akteure zu besuchen, die in Hamburg mit und am Thema Künstliche Intelligenz arbeiten und forschen.

Mit dabei: die Initiative Machine Learning in Engineering (MLE) an der TU Hamburg, die die Kompetenzen in diesem Bereich mit dem Ziel des Wissenstransfers in Richtung Wirtschaft und Industrie bündelt, die MindPeak GmbH, die eine KI zur Früherkennung und Diagnose von Krebs entwickelt hat, die aiconix GmbH, die KI-Features für Content-Creator*innen gebündelt bereitstellt, die AI.HAMBURG GmbH, die sich zur Aufgabe gemacht hat, das Wissen und den breiten Einsatz von künstlicher Intelligenz in Unternehmen der Region zu fördern und das Artificial Intelligence Center Hamburg e.V. (ARIC), das eine branchen- und themenübergreifende Bündelung des Knowhows im Bereich KI anstrebt.

Wissenstransfer in die Wirtschaft: Initiative Machine Learning in Engineering (MLE) an der TU Hamburg

Mein erster Besuch hat mich nach Harburg, auf den Campus der Technischen Universität Hamburg geführt. Maschinelles Lernen, ein Teilgebiet der künstlichen Intelligenz,  kommt hier in fast allen Forschungsbereichen zum Einsatz. Es beschreibt den Prozess, wenn IT-Systeme durch das Erkennen von Mustern in vorliegenden Datenbeständen eigenständig Lösungen für Probleme finden können. In der 2019 gegründeten “Machine Learning in Engineering” Initiative (MLE) arbeiten Studierende, Promovierende, Postdocs und Professor*innen aller Dekanate zusammen, um die Methoden und Anwendungen maschinellen Lernens bekannter zu machen, sich zu vernetzen und wissenschaftlich auszutauschen. Erklärtes Ziel der Initiative ist der Wissenstransfer in Richtung Wirtschaft und Industrie. Langfristige soll es auch Kooperationen mit Unternehmen geben. Im Sommer hat die MLE Initiative eine Summer School mit 180 Studierenden ausgerichtet. Im September folgten die “MLE Days” mit über 20 verschiedenen Workshops. Das Interesse und die Nachfrage für Formate dieser Art ist groß. Das zeigt sich auch am im letzten Wintersemester neu angelaufenen Studiengang “Data Science”, dessen Seminare und Vorlesungen überbucht sind.

Mit KI gegen Krebs: MindPeak GmbH

Dann habe ich auf St. Pauli das Hamburger Start-Up MindPeak besucht. Hier habe ich mir zeigen lassen, welches enorme Potenzial KI im medizinischen Bereich birgt: 2018 sind die Gründer mit dem Ziel  gestartet, eine KI zu entwickeln, die Patholog*innen dabei unterstützt, Krebszellen zu identifizieren und auch in der Entwicklung von Krebsmedikamenten eingesetzt werden kann. Stand heute wird diese KI bereits in den USA und weiten Teilen Europas genutzt. In Deutschland und bei uns in Hamburg gibt es dafür leider noch ein paar gesetzliche und bürokratische Hürden.
Wie das ganze funktioniert? Die KI erkennt Muster in Gewebeproben von Krebspatient*innen und kann so erkennen, in welchen Bereichen Tumorzellen vorliegen. Und mehr noch: Sie kann die Zellen exakt klassifizieren und – anders als der Pathologe oder die Pathologin – großflächig markieren. So erhöht sich nicht nur die Effizienz in der Erkennung sondern damit auch die Heilungschance wenn Tumorzellen gezielter behandelt werden können.

KI für content creator*innen: aiconix GmbH

Während Content-Creator*innen vor einigen Jahren noch vieles ins mühsamer und zeitaufwändiger, manueller “Handarbeit” machen mussten, gibt es mittlerweile zahlreiche KI-basierte Lösungen die ihnen Arbeit abnehmen können. Was hier bereits alles möglich ist, haben mein Kollege Farid Müller (unser medienpolitischer Sprecher) und ich beim Start-Up aiconix erfahren. Im von aiconix aufgebauten “One-Stop-KI-Shop für Contentinhaber” werden verschiedene KI-Features wie Speech to Text, Übersetzung oder Untertitel gebündelt angeboten. Es handelt sich um ein einziges Produkt, das diese Funktionen modular enthält. Vor allem das Angebot der automatisierten Untertitel hat in Zeiten der Corona-Pandemie (mit einer stark erhöhten Zahl an Livestreams und digitalen Events) eine große Nachfrage, sodass aiconicx sich auf diesen Berich fokussierte.
Neben dem technischen Aspekt konnten wir uns mit dem Gründer auch zu der Förderungslandschaft für Start-Ups in Hamburg und in Deutschland, zu weiteren Finanziweungs- und Investitionsfragen sowie zur Frage der Gewinnung von Talenten im KI-Bereich austauschen.

Damit HH beim Thema KI mithalten kann: AI.Hamburg

Weiter gings in Begleitung von Dr. Miriam Putz, unserer wirtschaftspolitischen Sprecherin,  zu AI.Hamburg. Hier dreht sich alles darum, das Wissen und den breiten Einsatz von künstlicher Intelligenz in Hamburger Unternehmen zu fördern. Der Hintergedanke: durch smarte Unternehmen soll die Metropolregion positiv beeinflusst und die Wirtschaft gestärkt werden. AI.Hamburg ist Gründungsmitglied der AI4Germany Initiative, bei der sich führende Initiativen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) zusammengeschlossen haben, um aktiv bei der Anwendung von künstlicher Intelligenz zu unterstützen.
Die Initiative will z.B. über Workshops und (Online) Informationsveranstaltungen Vermittlung und Austausch von Wissen zur Anwendung von KI fördern, das Ökosystem bzgl. KI in Hamburg stärken und in Zusammenarbeit mit amburger Universitäten wie der TU Hamburg und (inter)nationalen Partnern KI-Weiterbildungsangebote für Firmenmitarbeiter erarbeiten und umsetzen. Zusätzlich treibt Hamburg@work mit seinem DigitalCluster.Hamburg die Vernetzung innerhalb des AI Ökosystem in der Metropolregion voran und fasst die beteiligten Unternehmen, Organisationen und Institutionen in einer AI-Fokusgruppe zusammen. Der positive Blick nach vorne und der Enthusiamsmus von Ai.Hamburg haben mich sehr beeindruckt.

Artificial Intelligence Center Hamburg e.V. (ARIC)

Zum Abschluss meiner Tour habe ich das Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC) im bekannten Dockland am Hamburg Cruise Center Altona besucht. Hierbei handelt es sich um einen 2019 gegründeten, branchenübergreifenden Anlaufpunkt für KI-Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Das ARIC steht für eine branchen- und themenübergreifende Bündelung des Knowhows im Bereich KI und versteht sich als Bindeglied zwischen anwendungsorientierter Forschung und praxisbezogener Anwendung im Bereich Künstlicher Intelligenz zu dienen. Von dem enormen Know-How konnte ich mich vor Ort überzeugen und habe einiges – in Theorie und Praxis – über Künstliche Intelligenz lernen dürfen. Gleich mehrere praktische Anwendungen durfte ich mir direkt im Showroom anschauen, darunter bspw. eine anonymisierte und dementsprechend datenschutzfreundliche Technik die Anzahl von Menschen per Kamera zu überwachen wie sie zum Beispiel am Strand von St. Peter Ording eingesetzt wird.
Das ARIC Hamburg will den KI-Kompetenzerwerb, die anwendungsorientierte Forschung, die praxisorientierte Weiterbildung, die Verbreitung und Anwendung von Technologien, Methoden und Forschungsergebnissen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz fördern und in der Folge die Innovationskraft stärken dabei macht es in unserer Stadt einen tollen Job.












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